Teilprojekt Stadt Heidelberg

"Siedlungsbereich – Biologische Vielfalt im Siedlungsbereich"

Die Stadt Heidelberg erarbeitete zusammen mit den Forschungspartnern zentrale Eckpunkte einer Biodiversitätsstrategie. Am Beispiel eines Erprobungsraumes wurden diese konkretisiert und umgesetzt. Dazu führte die Stadt Heidelberg auf eigenen Flächen Maßnahmen durch, die der Förderung der innerstädtischen Biodiversität dienen und koordinierte das Monitoring. Dieser Prozess wurde mit zahlreichen Akteuren sowohl direkt vor Ort als auch gesamtstädtisch begleitet. Dazu gehörte auch die Durchführung einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit.

Ausgangssituation: Die Stadt Heidelberg verfügt bereits über zahlreiche Projekte und Maßnahmen, die dem Erhalt der biologischen Vielfalt dienen oder die Grundlagen hierfür liefern. Auf der Brachfläche des ehemaligen Güterbahnhofs und auf benachbartem Gelände entsteht zurzeit die Bahnstadt. Das Artenaufkommen in diesen Bereichen machte vor Beginn der Baumaßnahme umfangreiche artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) notwendig. Für Mauer- und Zauneidechsen sowie für Heuschrecken wurden arttypische Habitate auf Ausgleichsflächen in unmittelbarer Umgebung geschaffen. Danach wurden 3500 Eidechsen umgesiedelt. Auch Saatgut von standorttypischen Pflanzenarten wurde ausgebracht; teilweise wurde es zuvor auf der Güterbahnhofbrache gewonnen.

Projektgebiet: Das Projektgebiet grenzt an zwei der oben genannten Ausgleichsflächen an. Ausgehend von diesen Ausgleichsflächen erfolgten auf benachbarten Flächen Gestaltungs- und Pflegemaßnahmen sowie Nutzungen, um die Fläche im Sinne einer Stärkung der Biodiversität zu entwickeln. Auch die im Erprobungsraum vorhandenen Gebäude und ggf. Privatgärten wurden teilweise in das Vorhaben eingebunden. Das Heidelberger Projektgebiet umfasst ca. 37 Hektar und befindet sich überwiegend in öffentlichem Eigentum (Flächen mit Schulen und Sportstätten). Das Projektgebiet soll den bestehenden Artenschutzplan um ein weiteres Schwerpunktgebiet ergänzen, das die Biodiversität auf den Grün- und Freiflächen des Innenbereichs sowie an und in den Gebäuden berücksichtigt. Darüber hinaus sollen die Maßnahmen im Erprobungsraum das bereits vorhandene Biotopverbundsystem stärken und ergänzen. Die Ausgleichsflächen übernahmen bereits zu Beginn des Urban NBS-Projekts die Funktion von Vernetzungsachsen zwischen den beiden Naturräumen Oberrheinebene und Odenwald.

Erprobungsraum Heidelberg: Südstadt.

Karte: Stadt Heidelberg.